Konfliktkompetenz im beruflichen Umfeld
Konflikte am Arbeitsplatz sind einer der schwierigsten Situationen im beruflichen Umfeld, weil sie zu einem empfundenen Ungleichgewicht und einer Unterbrechung der betrieblichen Abläufe führen. Konflikte werden somit, besonders in dem Maße wie man sie versucht zu verdrängen oder auszusitzen, zum Stressor im beruflichen Alltag.
Wichtige Kompetenzen im Umgang mit Konflikten ist die Fähigkeit Konflikte vor allem schon früh zu identifizieren, anzunehmen und deutlich anzusprechen. Wegschauen und der Versuch des „Aussitzens“ führt nur zur Verschärfung der Situation, nie zu einer Lösung, schon gar nicht in einem „geschlossenen“ System (Betrieb/Organisation), in dem man auf Jahre zusammenarbeiten muss. Auch hier ist ein erster und wichtiger Schritt der (selbst)kritische Blick auf die tatsächlich vorliegende Konfliktkonstellation. Denn in der Regel beziehen sich „beide Seiten“ auf den gleichen Fakt, den sie aber diametral entgegengegengesetzt interpretieren und bewerten. Veränderung- und Kooperationsbereitschaft auf beiden Seiten, eine vollständige Kommunikation miteinander und die Fähigkeit zum empathischen Blick auf die Gegenposition sind Voraussetzungen eine nachhaltige (win-win) Lösung zu generieren. Diese Herangehensweise bei konfliktreiche Situationen am Arbeitsplatz wird im Seminar vermittelt.
Daher lohnt es sich bei Vorwürfen, Kritik und Streitigkeiten immer zu trennen, was faktisch (für alle beobachtbar) vorliegt versus was darüber hinaus gehende Interpretationen sind, die von persönlichen Einstellungen, Vorannahmen, Grundhaltungen, Erwartungen etc. beeinflusst sind. Ein wichtiger Punkt dabei ist auch wieviel Stress durch die wahrgenommene Konfliktsituation ausgelöst wird. Dabei ist es hier wiederum so, dass die Stärke des stressenden Ereignisses und die damit verbundene emotionale Reaktion, davon abhängt wie gut oder wie schlecht man seine eigenen Ressourcen und Fähigkeiten einschätzt den Stressor zu bewältigen. Eine erhöhte Handlungssicherheit im Umgang mit schwierigen Situationen erhöht also die Chancen, mit solch einem Konflikt konstruktiv-rational und damit nachhaltiger für sich und das Umfeld umzugehen. Weder der Rückzug in die passive Opferrolle, noch das Wechseln in die Rolle eines unangemessenen Aggressors ist lösungsorientiert. Stattdessen ist die selbstsichere Anwendung der oben genannten Kompetenzen, die im Seminar vermittelt werden, in der Konfliktsituation zielführend.
Spezifisch aufgeheizte Konflikte, die beispielsweise von eindeutigen Grenzüberschreitungen nur einer Seite ausgelöst und befeuert sind, können auf diesem rational-distanzierten Wege auch schneller und besser gelöst werden, als durch einen emotionalen Schlagabtausch. Allemal, wenn das auslösende Ereignis beispielsweise vom Vorgesetzen gegenüber einer Mitarbeiterin gesetzt wird. Auf solche Situation wird im Seminar intensiv eingegangen und der Umgang damit geübt.
Autor:
Prof. Dipl.Psych. Helmut. Kleinschmidt
Leiter Ausbildung und Sicherheitsmanagement
München, Juni 2024
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